Während meines Nachrichtentechnik-Studium hatte ich im Jahr 1975 den ersten Kontakt mit Mikroprozessoren. Vorlesungen zu
diesem Thema gab es zwar noch nicht, jedoch einzelne Fachvorträge. Ein Mitstudent verkaufte mir “günstig” für 700 DM einen
Einplatinen-Computer mit dem Namen KIM-1.
Mein Computer-Hobby
KIM-1 basierte auf dem Mikroprozessor 6502 von MOS Technology,
der mit 1MHz getaktet wurde. Er besaß 1 KB RAM Speicher und ein
Monitorprogramm in 2 KB ROM. Über eine Hexadezimal-Tastatur und
ein 6-stelliges Siebensegment-Display konnte man Maschinen-
programme im Hexadezimalcode eingeben. Also zum Beispiel die
Assemblerbefehle “LDA #FF, STA $0401, RTS” als “A9 FF 8D 01 04 60”.
Wie man sieht, erinnere ich mich immer noch an den Maschinencode,
der Gehirn-Assembler ist wohl eingebrannt.
Ich musste also nur kapp 1000 solche OP-Codes über die Tastatur
eintippen und schon hatte ich einen Taschenrechner, ein Mondlande-
Simulator oder sogar ein Schachprogramm. Diese Programme konnte
man auch über einen angeschlossenen Kassettenrecorder speichern
und laden.
Später baute ich mir ein Interface zum Amateurfunk-Fernschreiber und konnte so Spiele entwerfen, die mit Texteingaben und -
ausgaben arbeiteten, zum Beispiel eine Art von “Schiffe versenken”. Auch konnte ich damit die Programmcode-Listen ausdrucken.
Im Jahr 1977 wurde dann mit viel Getöse der Personal Computer PET 2001 von Commodore angekündigt. Da er den gleichen
Mikroprozessor wie der KIM-1 besaß, konnte ich mich nicht beherrschen und musste eines der ersten Geräte im Februar 1978 kaufen
(zum Preis von 2900,- DM Vorkasse inclusive Verpackung und Versand).
Die Abkürzung PET stand für Personal Electronic Transactor und 2001 sollte wohl die Lebensdauer bis zum Erscheinen des
Nachfolgegeräts sein. Der Name PET wurde später durch CBM (Commodore Business Machine) ersetzt, da PET durch eine andere
Firma geschützt war.
Der PET 2001 basierte auf dem mit 1 MHz getakteten 8 Bit-Mikroprozessor 6502. Er war mit 8 Kbyte RAM und 12 kByte
ausgestattet, das ein Monitorprogramm (Bios) und einen BASIC-Interpreter enthielt. Nach dem Start waren ca. 7 KB RAM für ein
Basic-Programm frei.
Die Tastatur ähnelte mehr einem Taschenrechner als einer Schreibmaschine, hatte aber schon die übliche QWERTYU-Anordnung
der Tasten. Als Zweitbelegung waren mit Shift Pseudografik- zeichen eingebbar, mit denen man brauchbare Grafiken auf dem nur
40 x 25 Zeichen großen Bildschirm darstellen konnte. Alles in Allem war der PET schon ein echter PC, man konnte die mühsam in
Basic oder Assembler eingetippten Programme auch über den eingebauten Kassettenrecorder speichern und wieder zurückladen.
In
den
folgenden
Monaten
entwickelte
ich
einige
BASIC-
Spielprogrogramme
wie
Superhirn,
Galgenmann
und
Kanonenfutter
und
einige
Anwendungen
wie
Mini-Monitor
und
Disassembler.
Diese
fanden
soviel
Interesse,
dass
ich
sie
später
über
einen
PET-
Importeur
in
Darmstadt
(MCDS)
vertrieben
habe.
Das
hat
ein
paar
DM
in
die
Computerkasse
gebracht.
Bei
diesem
Importeur
habe
ich
dann
auch
gejobbt
und
zum
Beispiel
bei
den,
aus
den
USA
importierten
PETs,
die
110V/60Hz-
Transformatoren
gegen
solche
für
220V/50Hz
ausgetauscht.
Mit
dem
Erlös
konnte
ich
mir
einige
schöne
Zubehörteile
zum
PET
anschaffen:
8-Nadeldrucker,
grosse
Tastatur,
Speichererweiterung
auf
40
kB,
Dual-Floppy-Laufwerk
und
eine echte Pixel-Grafikkarte.
So
stand
er
bis
2012
betriebsbereit
in
einer
Ecke
meines
Arbeitszimmers.
Im
Jahr
1982,
nachdem
ich
schon
über
zwei
Jahre
bei
Bosch
auf
einem
Intel-
Entwicklungssystem
ISIS
II
für
8080-Prozessoren
Software
entwickelt
hatte,
entschloss
ich
mich,
auf
einen
Computer
mit
einem
richtigen
Betriebssystem
umzusteigen.
Da
ich
auch
noch
nebenberuflich
Software
für
6502-gesteuerte
Funkanlagen
zu
entwickeln
hatte,
entschied
ich
mich
für
einen
deutschen
Computer
mit
zwei
Herzen
:
Der
Basis
108
mit
einem
6502/1MHz
und
einem
Z80/3,5MHz.
Die
beiden
Prozessoren
waren
jedoch
nur
alternativ
betreibbar.
Der
6502
war
Apple-II
kompatibel
und
daher
mit
Apple-Dos
3.3
zu
betreiben,
während der Z80 mit CP/M 3.0+ von Digital Research betrieben wurde.
Die weitere Ausstattung war 128 kB RAM, 12 kB ROM, 2
Floppylaufwerke mit 5,25", 143 KByte, je eine serielle und
parallele Schnittstelle und einen Video- und RGB-Ausgang mit
40x24 oder 80x24 Zeichen im Textmode und 280x160 bei 6
Farben im Grafikmode. Das ganze in einem 12 kg schweren
Gußgehäuse. Da war doch der Preis von 8429 DM angemessen.
Im diesem Jahr kam auch der IBM-PC auf den Markt, aber für ihn hatten die 6502-Fans nur ein müdes Lächeln übrig. Der eingebaute
Intel 8088 werkelte mit 4 MHz langsamer als der Apple mit 1 MHz. Doch diese Einstellung änderte sich im Laufe der nächsten Jahre. Der
IBM-PC wurde marktbeherrschend und ab 1985 tauchten die ersten PC-Klone zu einem weit günstigeren Preis auf.
Ich entschied mich im Jahr 1985 zum Kauf der gerade neu auf den Markt gekommenen IBM PC-AT 02. Dieser war mit dem
brandneuen Intel-Prozessor 80286 ausgestattet, der mit 6 MHz getaktet wurde. Zu einem Listenpreis von rund 15.000 DM war ein
1,2 MB Floppylaufwerk, eine 20 MB Festplatte, 512 kB RAM und ein CGA-Grafikboard mit 320x200 Punkten in 4 Farben bzw.
640x200 in s/w enthalten. Auch dabei war eine schwere kapazitive Tastatur für allein 1.200 DM, ein Grundig Farbmonitor und eine
Menge Handbücher im Pappschuber inclusive BASIC und IBM DOS 3.0
Innen drin war ein regelrechtes IC-Grab. Die meisten Bausteine waren gesockelt und ab und zu war bei RAM-Fehlern ein
Nachdrücken der Fassungen erforderlich. Auf der Festplatte konnte man ausser dem Betriebssystem DOS 3.0 schon eine richtige
Textverarbeitung (Word-Star) installieren. Auch Compiler wie Turbo-Pascal waren schon da und erübrigten in den meisten Fällen die
Assembler-Programmierung.
Später
investierte
ich
noch
eine
Speichererweiterung
auf
640
kB
(mehr
ging
nicht,
da
dort
der
Videospeicher
begann)
und
eine
EGA-
Grafikkarte
mit
sagenhaften
640x350
Pixeln
in
64
Farben.
Ein
paar
Jahre
später
kam
dann
noch
eine
2.
Festplatte
mit
80
MB
und
ein
24-Nadeldrucker NEC P5 XL dazu.
2004:
Inzwischen habe ich ein Netzwerk aus 4 PCs an einem 2MBit DSL-Router. Davon ein PC mit 450 Mhz AMD-P5 Prozessor, ein PC mit
Athlon 1400, ein PC mit Athlon XP 2000+ und einer mit Athlon XP 3000+ Prozessor.
2008:
Nun ist das Netzwerk an einem 12MBit DSL-Router “AVM 7270” angeschlossen und der leistungsfähigste PC ist ein Selbstbau mit
Athlon 64 X2 4600+ und 1700 GB Festplatten. Der Desktop ist ein Dell 24” Monitor mit Logitech MX 5000 Bluetooth Tastatur &
Mouse. Für den guten Klang sorgt ein 5.1-Soundsystem “Concept E Magnum 5.1” von Teufel/Berlin.
Ende 2009:
Meinen obigen PC habe ich auf einen 4-Kerner AMD Phenom X4 940 aufgerüstet mit nun 2800 GB Festplatten. Das Betriebssystem ist
natürlich auf Windows 7 Ultimate 64Bit aktualisiert worden.
Mitte 2011:
Nach einem Motherboard-Defekt habe ich den PC mit einem neuen ASUS-DDR3-Mainboard ausgestattet, dazu ein AMD Phenom II X6
1090T mit 12 GB RAM und 4600 GB Festplatten.
Ende 2015:
Den AMD-PC habe ich meiner Tochter Nathalie übereignet und ihn durch einen moderneren
Selbstbau-PC ersetzt:
Er hat ein Mainboard ASUS Z170-A mit 16 GB DDR4-RAM und 480 GB M-2 SSD Systemplatte.
Die CPU ist der neue Intel-Prozessor i5-6600K mit 4 Kernen und 4,3 GHz overclocked Takt.
Die Grafikkarte ist eine MSI GTX 950 mit 768 Kernen.
Außerdem sind noch 2 interne Festplatten mit 5,5 TB und 3 Festplatten extern mit 10 TB
angeschlossen, sowie ein DVD-Brenner und ein Bluray-Brenner intern.
Der Monitor ist nun ein Panasonic 40” mit 4K und 3D.
Das Betriebssystem ist natürlich Windows 10 Pro - 64 Bit.
Ende 2021:
Der Selbstbau-PC ist noch der gleiche. Die System-SSD ist jedoch eine m.2 Cruical P2 mit
1GB Speicherplatz. Das Betriebssystem ist nun Windows 11 Pro.